Argumente für ein NEIN zu Olympia

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Newsletter vom 24.10.2015

Liebe Aktive für ein NEIN zu Olympia,

das Anti-Olympisches Komitee und der AStA der Uni Hamburg sowie das NOlympia-Netzwerk möchten Euch zum Kongress "Etwas Besseres als Olympia" einladen. Entgegen der millionenschweren Stimmungsmache von Senat und Handelskammer, mit der alle Menschen emotional "Feuer und Flamme für Olympia" werden sollen, wollen wir mit dem Kongress einen Ort schaffen, an dem sich mit fundierten Fakten, Argumenten und Positionen gegen olympische Spiele auseinandergesetzt werden kann.

Wir wollen mit euch einen Kongress gestalten, der am gestern Abend mit der Diskussion mit anti-olympischen MitstreiterInnen aus Boston, Krakau, Salzburg und Hamburg eröffnet wurde und heute, am Samstag die verschiedenen Kritiklinien an den "Spielen" bearbeitet (u.a. die Kritik des IOC mit Jens Weinreich oder die Kritik an der systemischen Kostenexplosion bei Mega-Events mit Prof. Dr. Martin Müller) und am Sonntag "Etwas Besseres als Olympia" mit Leben füllen möchte mit Aktiven aus der sozialen Bewegung Hamburgs. (für das Programm siehe unten)

Wann: Freitag, 23.10., 18 Uhr bis Sonntag, 25.10., 14 Uhr
Wo: Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg, ehem. HWP
Gerne anmelden unter: www.nolympia-kongress.de
Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1637777959841516/

— FREITAG, 23.10.2015 —

18 Uhr Podiumsdiskussion „Wie gelingt uns das Ende der IOC- Bereicherungen?“

Aktivist*Innen der NOlympia-Bewegungen aus verschiedenen Städten – Boston, Krakau, Paris, München, London und Hamburg – diskutieren die Kritik des IOC-Olympia, lokale Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Protests, und wie es uns gelingt, dem IOC einen Riegel vorzuschieben und etwas Besseres als Olympia durchzusetzen. (Die Diskussion wird auf Englisch stattfinden.)

— SAMSTAG, 24.10.2015 —

10 Uhr Eröffnungspanel zur Kritik am Internationalen Olympischen Komitee und der Kosten bei olympischen Spielen

mit Jens Weinreich (Berlin)
Der Journalist und Autor Jens Weinreich wird die Strukturen, Vergabepraxis und historische Entwicklung des IOC beleuchten und die aktuelle Politik des Komitees („Agenda „2020“) bewerten.

mit Prof. Dr. Martin Müller (Zürich)
Der Humangeograph Martin Müller wird anhand der Hamburger Bewerbung aufzeigen, warum Mega-Events systematisch zu Kostensteigerungen führen.

13 Uhr Mittagspause

14-19.30 Uhr Workshop-Phase I + II mit Kaffee-Pausen

In Workshops wird Kritik an und Alternativen zu Olympia aus verschiedenen Blickwinkeln vertieft. Es wird u.a. stattfinden: „Kritik der Host-City-Verträge“ mit Chris Dempsey (No Boston Olympics), „Humane Stadt statt Gentrifizierung durch Olympia“ mit Rafaela Rau & Anne Vogelpohl (Uni Hamburg), „Kritik am Überwachungswahnsinn mit Olympia“ (Wissenschaftler*Innen aus der Kriminologie Uni Hamburg) und „Nachhaltige Entwicklung statt Umweltbelastung“ (N.N.).

19:30 Uhr Snack-Pause
20 Uhr Berichte aus den Workshops
21 Uhr Gemeinsamer Ausklang mit Essen, Getränken und Musik

— SONNTAG, 25.10.2015 —

11 Uhr Podiumsdiskussion „Etwas Besseres als Olympia“
Aktive der sozialen Bewegungen aus Hamburg (wie Gewerkschaften, KiTa-Bewegung und Flüchtlingssolidarität) diskutieren, für welche notwendigen Verbesserungen sie wirken, welche staatlichen Finanzierungsmittel dafür u.a. nötig sind und wie die Bewerbung und Austragung auf die Olympischen Spiele 2024 diesen Forderungen entgegensteht.

13 Uhr Fazit: Austausch über Perspektiven für ein klares NEIN am 29.11.2015
14 Uhr Ende des Kongresses

DER NOLYMPIA-KONGRESS

Die Auseinandersetzung um die Frage, ob sich Hamburg für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben soll, nimmt vor dem Hintergrund des Referendums am 29. November 2015 Fahrt auf. Den Raum für eine ausführliche, argumentative Kritik an Olympia müssen sich Initiativen aus der Bevölkerung aber mühsam erstreiten. Auch in den Medien findet eine kritische Diskussion zum Thema Olympia (wenn überhaupt) nur am Rande statt.

Dabei überzeugen emotionale Begeisterungs-Kampagnen („Feuer & Flamme“) und immer neue Beteuerungen nicht mehr: zunehmend melden sich kritische Stimmen, die daran zweifeln, dass Olympia im Interesse der Mehrheit der Menschen ist. Wusstet Ihr beispielsweise, dass die Stadt Hamburg per Host-City-Contract die gesamtschuldnerische Haftung übernehmen, die Versammlungsfreiheit ans IOC abgeben und allen IOC-Funktionären und -Beschäftigten komplette Steuer- und Zollfreiheit garantieren müsste? Oder dass laut einer Studie der Universität Oxford die olympischen Spiele der letzten 50 Jahre im Durchschnitt 179% teurer waren als vor den Spielen angekündigt? Oder dass der Senat Hamburgs für die Durchführung der Spiele bereits plant, die Bundeswehr im Innern einzusetzen? Oder dass in vielen Städten auf der Welt die olympischen Spiele u.a. durch Bürger-Referenden verhindert wurden – wie in Krakau, München und Oslo? Mit Boston hat sich vor Kurzem eine weitere Stadt auf Grund des öffentlichen Drucks gegen die Bewerbung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) entschieden.

Mit diesem NOlympia-Kongress wollen wir – das Anti-Olympische Komitee der Uni Hamburg und das Netzwerk „NOlympia Hamburg – Etwas Besseres als Olympia“ – der Augenwischerei von Senat und Handelskammer eine argumentative Auseinandersetzung entgegenstellen. Wir wollen die Kritik an und die Alternativen zu Olympia mit Gästen aus anderen (ehemaligen) Bewerberstädten, Wissenschaftler*Innen und Menschen aus Hamburg erarbeiten und vertiefen.

Damit wirken wir für ein klares NEIN am 29.11.2015 zu den olympischen Kommerzspielen. Und gleichzeitig wollen wir vernünftige Alternativen zu Olympia entwickeln und weiter diskutieren:

„ETWAS BESSERES ALS OLYMPIA“

„Die Spiele können ein großes Gemeinschaftserlebnis für die Hamburgerinnen und Hamburger werden, das viele Grenze überwindet: Jung und alt, einheimisch und zugewandert, arm und reich.“ (Rot-Grüner Koalitionsvertrag 2015-2020, S. 11)

Wir streiten dafür, dass man sich der Ursachen für gesellschaftliche Missstände wie die stetig wachsende soziale und ökonomische Ungleichheit, Rassismus, Altersarmut oder die unwürdige Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen annehmen muss, statt sie mit einem Event wie Olympia zu übertünchen. Dafür wollen wir als Alternative zu Olympia über die notwendigen gesellschaftlichen Verbesserungen diskutieren – vom sozialen Wohnungsbau, über ausfinanzierte KiTas, Schulen und Universitäten bis zu Zivilklausel für Hafenwirtschaft und Forschung als Alternativen zur neoliberalen Stadtentwicklungspolitik (mit Olympia) – und eine humane Perspektive entwickeln.

Alle sind eingeladen mit zu diskutieren, mit für ein NEIN am 29.11.2015 zu wirken: Für eine sozial-politische Wende, die den Menschen – anstelle des Profits – in den Mittelpunkt stellt.

Wir freuen uns auf euch!


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